Am 8. März führte der Literaturkurs der Stufe Q1 sein alljährliches Stück auf und dieses Jahr wurden mit „Die Welle“, nach der Buchvorlage von Morton Rhue, einmal ganz andere Töne angeschlagen.
Wie groß ist die Anfälligkeit für Faschismus und wo lauert er? Die Antwort: Man lässt sich leichter manipulieren, als man glaubt, und die Gefahr ist überall. Dies möchte eine Geschichtslehrerin ihrem Kurs mit einem ungewöhnlichem Experiment beweisen, indem sie eine „Bewegung“, genannt „Die Welle“, gründet. Anfangs verläuft alles nach Plan, doch dann entwickelt „Die Welle“ eine Kraft, mit der die Lehrerin nicht gerechnete hat: Das Experiment gerät außer Kontrolle.
Die Schüler brachten bemerkenswerte schauspielerische Leistungen zustande, denn obwohl es um ein schwieriges Thema ging, spielten sie ihre Rollen sehr glaubwürdig. Ob als verblendeter Anhänger der „Welle“, von Zweifeln geplagte Schülerin oder Lehrerin, die nicht mehr „Führerin“ sein will – alle konnten überzeugen.
Außerdem gelang es mit wenigen Requisiten, die immer wieder schnell und präzise umgestellt wurden, zahlreiche Bühnenbilder zu gestalten. Ohne großen Aufwand, wie beispielsweise komplizierte Lichteffekte, ist es oftmals schwierig ausdrucksstarke Kulissen zu schaffen. Also Hut ab davor, dass der Literaturkurs mit fast nur Kartons und Stühlen ausgekommen ist.
Aber das wahrhaft Besondere an der Aufführung war die Atmosphäre. Im Vergleich zu den Aufführungen der letzten Jahre stellte sich „Die Welle“ als viel ernster und tiefgründiger dar mit der Folge, dass die Zuschauer emotional richtig ergriffen wurden. Dies lässt sich vielleicht damit erklären, dass die Handlung der Realität spürbar nahe kommt, wie am Ende des Stücks mit dem Zeigen von Videoaufnahmen einer PEGIDA-Demonstration klar gemacht wurde.
Am Schluss lässt sich nur sagen, die Moral der Geschichte ist wahr. Lasst euch nicht von Gruppen manipulieren oder mitreißen. Bleibt wachsam und behaltet eurer eigene Meinung.
Ein Kommentar von Anna Zantis
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