In der heutigen Zeit sind für uns Meinungsverschiedenheiten sowie Diskussionen zwischen Lehrern und Schülern üblich. Doch bei kaum einem Thema wie der Handynutzung stehen die beiden Gruppen derart auf „Kriegsfuß“. Am CMG steht dieser Punkt im Moment zur Debatte, weil kürzlich die Lehrerschaft das Thema unerwartet auf den Tisch gebracht hat.
Unsere Schulordnung gestattet zum jetzigen Zeitpunkt die Verwendung von Mobiltelefonen in Pausen als auch Freistunden, während diese in den Unterrichtsstunden ausgeschaltet werden müssen. Ein Teil der Lehrerschaft möchte die Handynutzung ggf. weiter einschränken. Allerdings würde dieses eine Änderung der Schulordnung erfordern, sodass ein Beschluss der Schulkonferenz nötig wäre. Somit müssten die Lehrer die Schüler und Eltern in der Schulkonferenz von ihren Argumenten überzeugen, um eine Mehrheit zu erlangen.
Die Lehrerschaft bringt ihr Anliegen vor, da es im letzten Jahr nachweislich zu mehreren Fällen von verschärften Cybermobbing oder Bedrohungen per Handy kam, auch in der Unterstufe. Die Lehrkräfte betrachten das Handy als neutrales Medium, das durchaus Vorteile besitze, z.B. schnelle Erreichbarkeit der Eltern.
Aber die Mobiltelefonnutzung in der Schule stellt nach ihrer Ansicht auch eine Reihe von Gefahren dar. Im Unterricht könne es zu Täuschungsversuchen bei Klausuren und Verletzungen der Persönlichkeitsrechte durch Bild- und Ton- Aufnahmen kommen. Weiterhin sei die Intransparenz für die Lehrer ein großes Problem.
Die Kommunikation per Handy findet im Verborgenen statt, wodurch die Gefahr des Missbrauchs erhöht werde. Auch wenn die Einschränkungen ausschließlich mit einer Aufsichtsperson in der Nähe Wirkung zeigten , müsse es Regeln geben. Außerdem bestehe die Möglichkeit, dass der Zwang „sich ständig informieren zu müssen“ negativen Einfluss auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler nehme. Die Fixierung auf digitale Medien störe die direkte Kommunikation, sodass weitere Einschränkungen nötig seien. Damit sollen die Schüler, die sich dauernd mit ihren Handys beschäftigen „vor sich selbst geschützt werden“. Zudem wirke die unkontrollierte Handynutzung auf Besucher befremdlich.
Aus diesen Gründen steuert die Lehrerschaft ein Konzept zum verantwortungsvollen Umgang mit den Mobiltelefonen an, welches eine gemeinsame Lösung sein soll, die Wünsche aller berücksichtigt als auch einen sicheren Schutz-/Schonraum bietet und mit sinnvollen Regeln verbunden ist. In dem Arbeitskreis zu diesem Thema findet im Moment noch ein „ Brainstorming “ zu möglichen Regelungen statt.
Nach Umfrage der Schülervertretung sind 97% der Schülerinnen und Schüler dafür, dass alles so bleibt, wie es ist. 2,5% der Befragten würden weitere Einschränkungen billigen und nur 0,5% sind für ein absolutes Verbot der Handynutzung.
Die Schüler sehen ebenfalls die intensive Handynutzung. Sie bringen jedoch das Argument vor, dass diese sehr oft sinnvoll sei, weil sie zur Recherche für Unterrichtszwecke oder Information der Eltern bei unvorhergesehenem Unterrichtsausfall diene und manchmal sogar auf Wunsch einer Lehrkraft erfolge, z.B. abfotografieren von Tafelbildern. Auf die Meinung der Lehrer, die akute Nutzung der Mobiltelefone steigere die Gefahr von Cybermobbing, antwortet die SV Folgendes: Cybermobbing sei ein nicht zu vernachlässigendes Problem, welches jedoch eine weitere Einschränkung der Handynutzung nicht löse, da die Einschränkung nur mit einem Lehrer in unmittelbarer Nähe wirken könne. Ansonsten würden die Schüler ihre Handys normal weiter gebrauchen. Ein anderes Problem sei die mangelnde Kontinuität der Umsetzung. Eine solche Einschränkung sei gegen den Willen fast aller Schülerinnen und Schüler und auch gegen Teile der Lehrerschaft. Obwohl die Lehrkräfte meinen, die soziale Kommunikation leide auf Grund von Dingen wie Facebook ( What´s App … ),wäre eine „Kollektivbestrafung“ aller nicht gerecht.
Die SV und insbesondere ihre Spitze vertritt die Position der Schülerschaft, die gegen eine Veränderung der Handyregeln ist. Dennoch lassen sie Probleme wie Cybermobbing nicht außer Acht und würden ein Konzept zur verantwortungsvollen Handynutzung unterstützen.
Die Haltung der Eltern zu dem Thema ist geteilt. Die Eltern verstehen die Argumente beider Seiten, aber die Mehrheit der Elternvertreter hat sich auf der letzten Sitzung der Schulpflegschaft für eine Einschränkung ausgesprochen. Hierbei ist noch offen ist, wie diese gestaltet werden könnte.
Zu diesem Zweck nehmen einige Eltern an der Arbeitsgruppe der Lehrer teil. Auch Vertreter der SV beteiligen sich hier, um die Schüler-Position zu verdeutlichen. Jene Arbeitsgruppe befasst sich mit der Planung der zukünftigen Handynutzung und wird am Ende einen Lösungsvorschlag präsentieren.
Es gibt drei Parteien mit unterschiedlichen Ansichten. Dadurch ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch lange nicht gesprochen. In einer der nächsten Sitzungen der Schulkonferenz wird voraussichtlich die Entscheidung fallen und bis dahin kann noch viel passieren.
Wir Schüler könnten zudem den Lehrern zeigen, wenn z. B. in den 5- Minuten-Pausen die Handys mal ausblieben, dass wir verantwortungsbewusst mit diesen umgehen können und wir keine weiteren Einschränkungen brauchen.
Im Übrigen gehen zahlreiche Gerüchte zu diesem Thema um. Glaubt nicht alles was ihr hört! Informiert euch besser bei zuverlässigen Quellen – z. B. bei Einblicke.
Fortsetzung folgt! Anna Zantis