Eine im Vertretungsunterricht entstandene Geschichte (ACHTUNG: Satire!)
Es war ein ganz normaler Mittwochmittag im Lehrerzimmer. Herr Schulz trainierte an seinen in die Wand eingebauten Sportgeräten, während Frau Benders über ihren Weltherrschaftsplänen arbeitete. Frau Schulte und Frau Riedmiller hielten in der Sofaecke gemütlich Kaffeekränzchen auf Französisch. Auf einmal betrat Herr Haack das Zimmer – doch leider blieb er im Türrahmen stecken. „Verdammt !“ stöhnt er , „nicht schon wieder! Kann mir einer von euch helfen?“ Aber die anderen Lehrer waren ebenfalls in Schwierigkeiten: Herr Schulz hatte sich die Hand im Laufband eingeklemmt, Frau Benders war eingeschlafen und Frau Schulte und Frau Riedmiller duellierten sich mit Kuchenmessern um das letzte Stück Käsekuchen, wobei sie sich auf Französisch beschimpften.
Die Tür auf der anderen Seite des Zimmers ging auf und Herr Böhmer betrat mit einer Schar Bewunderern, die „TEAM BÖHMER“ – T-Shirts trugen, und einem Apfel den Raum. Als er das Spektakel sah, warf er den Apfel in den Müll, stellte sich breitbeinig hin und verkündete: „Stulti Asini estis!“. Dann schnappte er sich schnell das letzte Stück Käsekuchen und verließ unter: „TEAM BÖHMER! BÖHMER FOREVER!“ – Gebrüll das Lehrerzimmer. „Merde! Das letzte Stück!“, rief Frau Schulte. „Das wird er bereuen!“, schnaubte Frau Riedmiller.
„AUF IHN MIT FRANZÖSISCHEM GEBRÜLL!“ brüllte Herr Schulz, der seine Hand mittlerweile aus dem Gerät befreit hatte. Er schnappte sich einen Teelöffel und nahm mit den Französischlehrerinnen die Verfolgung auf. Aufgeweckt von dem Lärm hob Frau Benders verschlafen den Kopf. „Was ist denn hier los?“, fragte sie schlaftrunken. „Es gab ein Kämpfchen zwischen Franzosen und Römern und Leute von „TEAM BÖHMER“ haben gejubelt und…“ „So ein Trubel, das macht mich ganz müde.“, gähnte Frau Benders und erhob sich. „Ich gehe mich in der Lehrerbibliothek hinlegen.“ „Aber Resi!“, rief Herr Haack, „willst du mir nicht helfen? Du siehst doch, ich stecke fest!“ „Loser!“, meinte Frau Benders unbeeindruckt und verschwand in die Bibliothek.
Zu Herrn Haacks Glück betraten schon bald Herr Zanders, Herr Schlagenhof und Herr Köhler den Raum. „Was ist denn mit Ihnen passiert?“, fragte Herr Zanders verwirrt. „Ich stecke seit einer halben Stunde in der Tür fest und niemand hilft mir!“, jammerte Herr Haack. „HAHA!“, klang Herr Lenzens Stimme dumpf aus dem Putzschrank, wo Frau Spaeth ihn zuvor eingesperrt hatte. „Kein Problem!“, rief Herr Schlagenhof, „Wir brauchen nur die Stoß- beziehungsweise Expolsionskraft ausrechnen, die benötigt wird, um Herrn Haack aus der Tür zu bekommen! Und ich weiß auch schon wie!“ „Ach ja?“, fragte Herr Zanders neugierig, „Und wie?“ Herr Schlagenhof räusperte sich und fing dann an zu rappen:
“ Gleichungen lösen geht ganz fix, probiers mal mit den Tricks mit x! Alles mit x auf die eine, alles ohne auf die andre! Und dann: Teilen , Teilen, Ta – ta – teilen! …“
„Hat er heimlich an meinen Experimenten geschnüffelt?“, fragte Herr Köhler mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nö, der ist immer so!“, meinte Herr Zanders und sagte dann zu Herr Schlagenhof: „Ähm, Chris, das passt überhaupt nicht zum Thema!“ „Egal, Chris hoch 2! Ich will rappen!“, rief Herr Schlagenhof und fing passend zum Rap auch noch an zu tanzen.“Ziemliches Irrenhaus hier.“, murmelte Herr Haack.
Eine Stunde später arbeitete Herr Haack’s „Befreiungsteam“ auf Hochtouren. Naja, Herr Zanders und Herr Köhler arbeiteten, während Herr Schlagenhof sich eine Banane aus dem Obstkorb geschnappt hatte und als Mikrofon benutzte, während er auf dem Lehrertisch herumhopste und rappte. Herr Lenzen hatte die Tür des Putzraumes mit Putzmitteln aufgeätzt und plante Rachefeldzüge gegen Frau Spaeth, wobei er sich so tief über den Tisch gebeugt hatte, dass man (wie immer) seine blau-weiß-gestreifte Unterhose sehen konnte.
„Hexamethylentriperoxiddiaminauswurfstrichter bereit?“, fragte Herr Zanders. „Bereit!“, antwortete Herr Köhler. „x mal Haack + y geteilt durch Türrahmen… das ergibt…. okay. Experiment bereit?“ „Alles klar.“ „Denken Sie wirklich, dass das eine gute Idee ist?“ , meinte Herr Haack, „Ist das denn auch ungerfährlich?“ „Das Schlimmste, was passieren könnte“, meinte Herr Köhler, „ist, dass wir am Ende Haackoxid haben.“ Herr Haack wimmerte nur. Doch bevor Herr Zanders bis drei zählen konnte, um das Experiment zu starten, hörte man einen Aufschrei auf der anderen Seite der Tür. „Hey, Norbertchen! Was fällt dir ein, die Tür zu verstopfen! Pass auf, ich kann Karate! HY-JAH!“ Irgendjemand gab Herr Haack einen kräftigen Tritt in den A…. ähem, in den Rücken, sodass er mit dem Gesicht voran auf den Boden knallte. Und in der Tür stand niemand geringeres als Frau Knabel-Biener höchstpersönlich. „Zu schade!“, seuftzte Herr Lenzen leise, „Ich hätte Herrn Haack zu gerne durch die Luft fliegen sehen.“ Herr Haack ächzte nur und versuchte, sich wieder aufzurichten, doch Frau Knabel-Biener trampelte rücksichtslos über ihn hinweg und sie nahm sich einen Keks und stolzierte (wieder über Herr Haack, der das Aufstehen mittlerweile aufgegeben hatte) hinaus in Richtung der Klassenräume. „Tschüsschen mit Küsschen!“, trällerte sie zum Abschied. Dann rauschte sie davon. „Ach verdammt!“, ärgerte sich Herr Zanders, „jetzt haben wir völlig umsonst… hey, was tust du da?“ Letzteres richtete sich an Herrn Köhler, der wie wild auf einem Blatt (Natur!)Papier mit einem (Natur!)Kugelschreiber herumkritzelte, wobei er ein (Biologie!)Buch als Unterlage benutzte. „Ich schreibe ein chemisches Protokoll“, murmelte Herr Köhler. „Spießer.“, meinte Herr Schlagenhof , der mittlerweile nicht mehr auf dem Tisch stand und rappte, da er sich den Kopf an der Decke gestoßen hatte. In der Hand hielt er eine halb gegessene Banane. „Du hast keine Ahnung.“, sagte Herr Köhler, ohne den Blick vom (Natur!)Blatt zu wenden. „SITZ!“ Herr Schlagenhof gehorchte sofort, fiel jedoch leider auf den Hintern, da er sich mit der Entfernung des Stuhls verschätzt hatte. Herr Köhler fing an zu grinsen und Herr Lenzen prustete laut los. „Nette Unterhose!“, meinte Herr Schlagenhof trocken und deutete auf Herr Lenzen. „Danke. Die gab es im Zwanzigerpack bei T€DI!“, sagte Herr Lenzen stolz. Nun konnte sich auch Herr Zanders nicht mehr vor Lachen halten. „Wo ist eigentlich Herr Haack hin?“, wechselte Herr Lenzen das Thema, „eben lag er noch wie ein Plattfisch auf dem Boden rum.“ Und wirklich – Herr Haack war auf wundersame, magische Weise verschwunden. Oder einfach seitwärts aus der Tür. „Ist doch egal.“, sagte Herr Schlagenhof und biss erneut in die Banane. „Äh, Chris…“, bemerkte Herr Zanders, „willst du die Banane nicht vielleicht SCHÄLEN, bevor du sie isst?“ „Oh!“ Herr Schlagenhof hörte schlagartig auf zu kauen und stierte die Banane an. Dann ließ er sie fallen, rannte schreiend gegen den Türrahmen und schließlich aus dem Zimmer. Herr Köhler hatte das Protokoll währenddessen seelenruhig zu Ende geschrieben.
Versuch: Herr Haack aus dem Türrahmen befreien
Chemikalien: Haackizid, Knabel-Bienerstoff
Geräte: Türrahmen, Schuh
Durchführung: Haackizid in Türrahmen festklemmen;Knabel-Bienerstoff damit reagieren lassen; Kaffee trinken; schauen was passiert
Beobachtung: Knabel- Bienerstoff geht äußerst unsanft mit Haackizid um; berfreit es jedoch
Auswertung: Haackizid (s) + Knabel- Bienerstoff (reagiert zu) Haackizidmatsche (l) + Knabel-Biener- Keksstoff
„Ah! Verdammt!“, rief Herr Zanders auf einmal. „Was ist?“, fragte Herr Lenzen. „Meine Kontaktlinse! Die linke! Sie ist weg!“ „Du trägst Kontaktlinsen?“ „Ja, aber es ist nur Fensterglas.“ „Das ergibt keinen Sinn.“, meinte Herr Köhler ohne seinen Blick vom Chemiebuch ab zu wenden. Doch Herr Zanders kniete schon auf dem Boden und inspizierte den Teppich. Auf einmal stürmte Herr Müller mit einem (total schwarzem) Kaffee in der Hand ins Lehrerzimmer. Hektisch nahm er einen Schluck Kaffee, fuhr sich nervös durch die Haare und rief: „Scheiße! Wo sind meine Schlüssel? Ich brauch sie… sofort, denn…“ Leider hatte er in seiner Hektik den auf dem Boden knienden Herrn Zanders übersehen und stolperte prompt über ihn. Herr Zanders schrie auf, der Kaffee flog durch die Luft und ergoss sich über Herr Köhler, das Chemiebuch und den Teppich, Herr Lenzen lachte alle aus und Herr Müller landete in einem Stapel leerer Bücherkartons. „Aha!“, rief Herr Zanders triumphierend und hielt seine linke Kontaktlinse in die Höhe, „Hab sie!“ „Super!“, knurrte Herr Köhler, während er versuchte, den (zu schwarzen) Kaffee von seiner Brille zu wischen. Herr Müller richtete sich ächzend auf und warf Herr Lenzen, der immer noch lachte, ein paar böse Blicke zu. Herr Zanders war da konsequenter, er warf Herr Lenzen eine Porzellan-Blumenvase an den Kopf. Herr Lenzen brach ohnmächtig zusammen. „Was – ist – denn – hier – los?“, kam eine Stimme von der anderen Tür her. Die Lehrer wandten die Köpfe und sahen Herr Röttges im Türrahmen stehen. Er ging zu Herr Lenzen hinüber, wobei er sorgfältig die Kaffee- und Putzmittelflecken sowie Porzellanscherben umrundete. „Äh…“ meinte er und rückte seine Brille zurecht. „Ist der … ist der Kollege TOT???“ „Quatsch!“, knurrte Herr Zanders, „der simuliert.“ „Ach so! … Na … dann! Muss noch weg!“ Herr Röttges eilte davon. „Wir sollten hier ein wenig Ordnung schaffen, oder?“, fragte Herr Zanders. „Ach!“, schnaubte Herr Müller, „überlassen wir das doch besser dem Kollegen Lenzen hier!“ „Alles klar!“, nickte Herr Zanders. „Ich sollte sowieso mal duschen.“, meinte Herr Köhler. Die drei Lehrer verließen gerade den Raum, als Frau Spaeth mit einem Stapel Klassenarbeiten hereinkam. Als sie das Chaos bemerkte, hielt sie verblüfft inne. Dann entdeckte sie Herr Lenzen, der immer noch zwischen den Trümmern herumlag. „So ein Vollidiot.“, murmelte sie kopfschüttelnd und platzierte die Kalssenarbeiten auf dem Lehrertisch. Herr Lenzen richtete sich stöhnned auf. Frau Spaeth baute sich vor ihm auf und meinte: „Na, sind die Rachepläne daneben gegangen?“ Herr Lenzen sah sich verwirrt um und rief dann: „He! Das war ich nicht!“ „Ja klar. Erzählen Sie das mal Herrn Beer! Und jetzt machen Sie sauber hier!“ Mürrisch gehorchte Herr Lenzen der Anweisung und fing an (ohne Putzmittel) zu putzen. Frau Spaeth begann, die englischen Klassenarbeiten zu korrigieren. Als Herr Lenzen gerade den Boden neben der Tür putzte, fiel ihm auf einmal auf, dass Herr Köhler seinen Brenner vergessen hatte. Er wolte ihn ausstecken und aus dem Fenster werfen, doch leider hatte er keine Ahnung von Brennern und drehte ihn versehentlich auf. Herr Lenzen’s Kleidung fing sofort Feuer. „Hilfe! ICH BRENNE!“, brüllte er. „Say it in English, please.“, sagte Frau Spaeth ohne den Blick von den Arbeiten abzuwenden. „AAAH!“ Verzweifelt versuchte Herr Lenzen das Feuer an seinem Bein zu löschen, wobei er den Brenner umstieß, der sofort das Putzmittel in Brand setzte. Schließlich gelang es mit Hilfe von Frau Spaeth’s Jacke, das Feuer zu löschen. Endlich hatte Frau Spaeth die Arbeiten zu Ende korrigiert, drehte sich um – und stieß einen schrillen Schrei aus. „HABEN SIE EIGENTLICH NOCH ALLE TASSEN IM SCHRANK; SIE IDIOT?“ Sie packte Herr Lenzen wutschnaubend am Arm und zerrte ihn davon.
Kurze Zeit später brannte das ganze Lehrerzimmer. Herr Beer, der Hausmeister, hatte bereits die Feuerwehr gerufen. Da öffnete sich die Tür zur Lehrerbibliothek und Frau Benders trat ins Zimmer. Mit einem Blick erfasste sie die Situation. „Meine Weltherrschaftspläne!“, rief sie erschrocken. Frau Benders überlegte nicht lange und da sie das ganze Geheimagenten-Genre (genau so wie alle anderen Genres auch) lückenlos auswendig kannte, machte sie einen Radschlag durch die Flammen, rollte sich 007-mäßig ab und stand mit einem lockeren Sprung auf den Füßen. Dann machte sie den letzten Schritt auf ihre Pläne zu – und hielt sich den Rücken. „Oh, mein Kreuz!“, stöhnte sie. Schließlich schnappte sie sich ihre Weltherrschaftspläne und rannte aus dem in Flammen stehenden Lahrerzimmer.
Autorin: Franziska Stempin, Klasse 8d
(L.S.)